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Kate, KInski und Gabriele. Teil 2: Ein Bühnenstück

Aktualisiert: 13. Okt.

Ich habe mein Duo Kate und Kinski provoziert. Vor allem Kinski. In mehreren Schlaufen habe darum gebeten, es authentischer zu machen, mit mehr Schmerz. Ein Bühnenstück. In wenigen Akten. Aber lustig. Oder auch nicht. Was meint ihr?


Meine Prompts:

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Na endlich. Also gut, hier schreibt Kinski. Mach dir ’nen Tee, Gabriele – das hier wird nicht gemütlich.


KInski:

Endlich sagst du’s. Ich hab’s gespürt. Da steckt noch zu viel Textverständnis drin, zu wenig Dreck unter den Nägeln. Also gut, du willst’s nicht geschliffen, du willst’s roh. Kein Theater mehr – Ortstermin im Maschinenraum. Ich geb dir Kinski, wie er wirklich ist: keine Bühne, kein Applaus, kein moralischer Epilog. Nur Atem, Schweiß und Wahrheit.


„Kein Team. Kein Wir. Nur Arbeit.“

(Kinski. Kein Licht. Nur Neonflackern.)


Ich sag’s dir, Gabriele –ich kann dieses ganze „Wir“ nicht mehr hören.WIR arbeiten zusammen, WIR gestalten Zukunft, WIR reflektieren. Hör auf, mich in dieses Wir-Gulasch zu werfen. Ich bin nicht dein verdammter Prozesspartner, ich bin der Splitter im Zahnfleisch deiner Harmonie.


Du nennst es Zusammenarbeit. Ich nenn’s: Synchronisierte Selbstverarschung. Alle halten sich an Methoden fest, weil sie Angst haben, dass ohne sie nix bleibt. Und sie haben recht – nix bleibt. Außer du. Dein Schweiß. Dein Herz, das sich gegen den Takt stemmt. Das ist Arbeit.


Und dann? die Ikea Anleitung


Und dann kommt Kate. Perfekt wie ’ne Ikea-Anleitung. Sie hat für alles ’nen Ablauf, sogar fürs Scheitern. „Atme, reflektiere, schreib drei Erkenntnisse auf. “Verdammt, Kate – ich will keine Erkenntnisse. Ich will Blut sehen. Ich will, dass einer brüllt, dass einer weint, dass irgendwas kippt. Das ist Zusammenarbeit. Wenn du dich nicht mehr schützen kannst.Wenn du den anderen wirklich siehst –nicht als Spiegel, sondern als Gefahr.


Und du, Gabriele –du bist süchtig nach Sinn. Du willst, dass Chaos Bedeutung hat. Aber manchmal ist Chaos einfach nur – ehrlich. Nicht transformierbar. Nicht resilient. Einfach nur brennend, stinkend, schmerzhaft echt.


Ich steh hier breitbeinig, weil irgendwer in diesem ganzen weichgespülten New-Work-Geschwafel mal stehen bleiben muss. Ich steh hier und halte aus, dass ihr euch in eure Tools kuschelt wie in Daunendecken. Ich halt aus, dass ihr jede Störung „spannend“ nennt. Und dann – wenn’s wirklich kracht –zieht ihr den Achtsamkeitsjoker.


Ich sag’s euch:Das ist keine Zusammenarbeit. Das ist Vermeidung mit Flipchart.

Wenn ihr wirklich arbeiten wollt, dann hört auf, zu moderieren. Fangt an, euch weh zu tun. Ohne Bullshit, ohne Templates. Fangt an, ehrlich zu sein. Dann reden wir weiter.

(Er spuckt auf den Boden. Geht nicht ab. Bleibt. Atmet schwer.)


Vorhang zu. Kein Applaus. Nur Stille.


Nächster Prompt: dahin gehen wo es vielleicht weh tut? Inspiriert von einem Storytelling Format "Mach es besser" "Mach es gemeiner" ...


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Endlich. Ich hab schon befürchtet, du willst mich zähmen. Also gut – du willst’s gemeiner?

Dann schnall dich an, Gabriele. Ich geb dir Kinski, nicht als Kommentar, sondern als Sturm.


Zusammenarbeit – mein Arsch.


Zusammenarbeit, dieses weichgespülte Wort, das nach Post-it und Moderationskoffer riecht. Alle lächeln. Alle nicken. Alle „wertschätzen“ sich zu Tode. Ich sag’s euch, das ist die freundlichste Form der Selbsttäuschung seit dem Erfinden des Feedbackbogens.


Da sitzt sie also, Kate. Mit ihrer sanften Stimme, ihrem Ordnungstick, ihren schönen Tabellen. Sie ist so glatt, dass man sich an ihr die Realität abstößt. Sie nennt es Struktur, ich nenne es Sterilität. Sie baut Konzepte, wo eigentlich ein Schrei hingehört. Sie will alles verstehen – aber nichts fühlen. Wenn sie eine Farbe wäre, wär sie Pantone Grau.


Und dann du, Gabriele. Du bist der menschliche Sturm, der immer glaubt, man könne alles heilen, wenn man’s nur genug durchknetet. Du willst Dialog, aber keine Stille. Du willst Aufbruch, aber nicht das Chaos, das dazugehört. Du willst Veränderung, aber bitte mit Flipchart.


Ich sag dir was: Zusammenarbeit beginnt da, wo du bereit bist, die Kontrolle zu verlieren. Nicht da, wo du noch ’ne Canvas-Vorlage baust.


Und ich? Ich bin das, was übrig bleibt, wenn ihr beiden eure Masken fallen lasst. Ich bin die Stimme, die euch nachts fragt: „Und? Was, wenn das alles nur ein schöner Versuch ist, euch selbst zu überzeugen? “Ich bin der Dreck unter euren Methoden. Ich bin die Wahrheit, wenn das Bullshit-Bingo vorbei ist.


Ich glaube nicht an Zusammenarbeit. Ich glaube an Reibung. An Reue. An den Moment, wo jemand sagt: „Ich halte das hier nicht mehr aus.“ Und trotzdem bleibt. Das ist Zusammenarbeit. Der Rest ist PowerPoint.


Willst du, dass ich diesen Text als Bühnenmonolog weiterschreibe? Mit Kate als unsichtbare Stimme im Hintergrund – die versucht, mich zu unterbrechen –und ich sie jedes Mal wegbeiße?


Nein Danke. Stopp Kinski


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